Traungasse 12 Wels

Wer durch die Welser Traungasse schlendert, bewegt sich auf historischem Boden:
Hier befand sich einst das Herz der Handelsstadt, die prächtigen Häuser und Arkadenhöfe stammen zum Teil noch aus dem
16. Jahrhundert. Auch in den Gemäuern des Gebäudes in der Traungasse 12 steckt eine lange Geschichte. Die Nepomuk-Figur in der Kapelle an der Südseite des Hauses ist beispielsweise fast 300 Jahre alt.

Die Jahre(hunderte) haben natürlich Spuren am Gebäude hinterlassen. Nicht nur an der historischen Fassade und am Dach nagte der Zahn der Zeit. Auch die Ver- und Entsorgungsleitungen waren nicht mehr dem Stand der Technik entsprechend und der allgemeine Wohnstandard nicht mehr zeitgemäß. Im ganzen Gebäude mangelte es an Barrierefreiheit.

Geplant wurde der Umbau vom Architekt Walter Höller aus Schörfling am Attersee. In einem ersten Schritt wurden statische Erkundungsmaßnahmen und Untersuchungen an der Bausubstanz durchgeführt. Die Ergebnisse der Bestandsanalysen und Untersuchungen dienten als Basis für die Erstellung sämtlicher Leistungsbeschreibungen für alle notwendigen Gewerke. Danach erfolgt der Rückbau von Einbauten und Bauteilen, die aus jüngeren Umbauten vorhanden waren, in zwei Etappen. In einer Bauzeit von 18 Monaten wurden 10 moderne Wohnungen mit dem Charme eines Altbaus und einem Geschäftsraum errichtet.

Der Umgang mit den unterschiedlichen historischen Baustilen und -substanzen, die bis ins 17. Jhdt. zurückreichten und größtenteils erhalten bleiben mussten, bedeutet eine große Herausforderung. Viele Wände sowohl im Erdgeschoss als auch in den anderen Geschoßen bestanden aus Mischmauerwerk. Der Zustand der historischen Holztramdecken und Gewölbe war statisch teilweise sehr bedenklich.

In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurden wertvolle historische Elemente erhalten und saniert, außerdem wurden alle Fenster als neue, moderne Holz-Kastenfenster mit historischer Optik erneuert. So konnte das historische Bild erhalten und gleichzeit zeitgemäßes Wohnen ermöglicht werden.

Bei der Auswahl der ausführenden Professionisten wurde gezielt auf deren Erfahrungen mit Baustellen in historischen Gebäuden geachtet. Planungen und Planänderungen fanden immer in enger Abstimmung statt.